Berlin. Am 3. Dezember startet die weltweite Kampagne “MapMyDay” für mehr Aufmerksamkeit auf Barrieren im Alltag. Der Berliner Verein Sozialhelden und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rufen Menschen dazu auf, Orte in ihrer Nachbarschaft auf der Online-Karte Wheelmap.org danach zu bewerten, ob sie rollstuhlgerecht sind oder nicht. Anlass ist der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung.
“Wie wichtig bestimmte Dinge sind, merkt man erst, wenn man sie nicht hat, obwohl man sie braucht. Barrierefreiheit ist sehr wichtig!” mit diesem Zitat unterstützt Musiker und Schauspieler Friedrich Liechtenstein (“Supergeil”) die internationale Kampagne “MapMyDay”. Denn was für viele Menschen leicht zu überwinden ist, kann für Rollstuhlfahrer, Menschen mit Rollatoren oder auch Familien mit Kinderwagen eine unüberwindbare Hürde sein. Stufen, Treppen oder defekte Aufzüge sind für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen tägliche Barrieren.
Für dieses Problem hat der Berliner Verein Sozialhelden e.V. eine Lösung gefunden und mit der Online-Karte “Wheelmap.org” einen interaktiven Stadtplan entwickelt, auf dem alle sehen können, ob ein öffentlicher Ort für Rollstuhlfahrer zugänglich ist oder nicht. In den letzten Jahren haben Freiwillige weltweit mehr als 600.000 Orte markiert und jeden Tag kommen rund 500 neue Markierungen hinzu.
Am 3. Dezember starten die Sozialhelden die Kampagne “MapMyDay”, um noch mehr Menschen auf die Probleme von Stufen im Alltag hinzuweisen. “Wir wollen Leute weltweit motivieren, Teil der Bewegung zu werden und sich für Barrierefreiheit zu engagieren”, erklärt Raúl Krauthausen, Gründer der Sozialhelden und Erfinder von Wheelmap.org die Kampagne. “Denn wenn jede einzelne Person, die ab dem 3.12 mitmacht, nur einmal kurz darüber nachdenkt, ob das Lieblingscafé oder der Bäcker um die Ecke rollstuhlgerecht ist, dann haben wir schon viel gewonnen.” ist Rollstuhlaktivist Krauthausen überzeugt.
Prominente Unterstützer
Schon vor dem Start der Kampagne ist das Interesse groß: “Wir werden von vielen Seiten unterstützt und freuen uns über sehr viel Zuspruch von Mapping-Begeisterten, Prominenten und Unternehmen im In- und Ausland!” erzählt Krauthausen. So unterstützen in Deutschland neben Liechtenstein unter anderem auch der DJ und Produzent Oliver Koletzki, EU-Kommissarin Marianne Thyssen, Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, Sänger Guildo Horn, Moderator Eckhart von Hirschhausen, Athletin Christiane Reppe und Aktivisten wie Erwin Aljukic, Martin Habacher und Benedikt Lika die Kampagne. International setzen sich der US-amerikanische Schriftsteller Andrew Solomon, das Model Danielle Sheypuk, der durch den Film “Ziemlich beste Freunde” bekannt gewordene Philippe Pozzo di Borgo und weitere Persönlichkeiten für “MapMyDay” ein.
Auch die Unternehmen wie ImmobilienScout24, Allianz, Facebook, Wall AG, Otto Bock, Lonely Planet, und Organisationen wie Aktion Mensch, das Auswärtige Amt, das “European Network for Accessible Tourism” (ENAT), Access Israel, der Deutsche Städte- und Gemeindebund sind beim MapMyDay dabei.
Hashtag #MapMyDay
In den sozialen Netzwerken können alle TeilnehmerInnen mit dem Hashtag #MapMyDay ihre Erlebnisse teilen. “Wir sind gespannt, welche Erfahrungen die Mapper an dem Tag sammeln, weil viele Menschen ohne Rollstuhl sich der Barrieren oft nicht bewusst sind. So haben uns Leute auf Twitter schon berichtet, dass die rollstuhlgerechte Toilette im Keller ist. Diese Kuriositäten wollen wir auch sammeln und über den Hashtag kommunizieren”, erklärt Svenja Heinecke aus dem Kampagnenleiterin von “MapMyDay”.
Wie lange die Kampagne laufen wird, machen die Sozialhelden abhängig von dem Interesse an der weltweiten Mapping-Bewegung. Svenja Heinecke: “Wir hoffen erstmal, dass zu den vorhandenen 600.000 Markierungen viele neue hinzukommen und werden dann entscheiden, wann “MapMyDay” vorbei ist.”
Pressematerial
Fotos, Videos und Logos von “MapMyDay” finden Sie auf www.mapmyday.org
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SOZIALHELDEN e.V.
Andi Weiland
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