(Berlin) Im Januar 2021 startete das Projekt “Miki”, kurz für „Mobil im Kiez“. Ins Leben gerufen hat es der Berliner Verein Sozialhelden e.V., der mit wheelmap.org bereits eine Karte mit rollstuhlgerechten Orten anbietet. Nun soll auch die Navigation zu eben jenen Orten für Personen mit eingeschränkter Mobilität, zum Beispiel Rollstuhlnutzerinnen und -nutzer, erleichtert werden.
- Herkömmliche Systeme für Fußgängernavigation enthalten keine Informationen zu Unebenheiten, Treppen und Hindernissen, sodass sie für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oft nicht praktikabel sind.
- Das Projekt “Miki” schafft hier Abhilfe, indem Daten aus verschiedenen Quellen zusammengetragen und digitale Lösungen entwickelt werden, die die Orientierung im öffentlichen Raum vereinfachen.
- Die Zielgruppe wird in den gesamten Entwicklungsprozess eingebunden.
- „Das Projekt „Miki“ wird im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds („mFUND“) mit insgesamt 50.000 Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.
Für Menschen, die auf einen Rollstuhl oder eine Gehhilfe angewiesen sind, kann schon eine Stufe zum unüberwindbaren Hindernis werden. Vor allem auf unbekannten Strecken wird dies schnell zum Problem. Apps für die Fußgängernavigation, wie beispielsweise Google Maps, besitzen keine Funktion für rollstuhlgerechte Routen.
Hier setzt das Projekt Miki an. Es soll die Orientierung und Navigation im öffentlichen Raum erleichtern. Für die Nutzerinnen und Nutzer bedeutet das im Idealfall, dass sie Reisen in fremde Städte sicherer planen können.
“Durch Wheelmap.org wissen die Menschen, welche Cafés, Restaurants oder Geschäfte rollstuhlgerecht sind, und welche nicht. Mit dem Projekt Miki wollen wir nun besser zeigen, wie rollstuhlgerecht es in der unmittelbaren Umgebung aussieht”, sagt Projektleiter Holger Dieterich.
Zunächst wird die Zielgruppe, also Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, zu ihren Bedürfnissen befragt. Es wird untersucht, welche Strategien und Lösungen sie bereits nutzen und was sie benötigen, um sich noch selbstbestimmter fortbewegen zu können. Anschließend werden Daten aus verschiedensten Quellen zusammengetragen. Sie geben Aussage über Bodenbeschaffenheit, temporäre und dauerhafte Hindernisse oder Steigungen bestimmter Regionen. Mithilfe der Daten werden diese Regionen dann visualisiert und den Nutzerinnen und Nutzern ein digitaler Prototyp zur Verfügung gestellt.
Die Entwicklerinnen und Entwickler haben das Ziel, die Alltagsmobilität dieser Personen zu verbessern und somit Teilhabe und Inklusion zu ermöglichen. Dies gelingt nur durch konsequente Beteiligung der Zielgruppe. Ein weiteres, großes Ziel ist die Ausweitung der Visualisierungen auf andere Regionen.
Im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND fördert das BMVI seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Anwendungen für die Mobilität 4.0. Neben der finanziellen Förderung unterstützt der mFUND mit verschiedenen Veranstaltungsformaten die Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie den Zugang zum Datenportal mCLOUD. Weitere Informationen finden Sie unter www.mfund.de.
Pressebild Namensnennung: Andi Weiland, Gesellschaftsbilder.de