Die Wheelmap im Browser bekommt erneut ein frisches Design und eine verbesserte Nutzbarkeit. Den aktuellen Stand können sich Nutzer*innen in der Beta-Version bereits ansehen. Die Karte ist klarer und kommt mit einigen Verbesserungen daher!

Screenshot von der neuen Online-Karte unter www.wheelmap.org/beta

Hurra, die neue Wheelmap ist da! Zumindest die erste Version davon: Auf www.wheelmap.org/beta könnt ihr euch seit Kurzem anschauen, wie die Wheelmap nach der “Frühjahrskur” aussehen wird.

Wobei das Entwicklerteam natürlich schon länger dabei ist, die überflüssigen Schichten im Design und in den Funktionen abzuschälen und stattdessen weitere Features hinzuzufügen.

Minimalistischer Look und Zwischenstufen im Ampelsystem

Auf den ersten Blick fällt auf, dass das Ampelsystem aus grün, gelb und rot noch immer da ist, aber dass die Marker andere Formen haben. Auf diese Weise können auch Mensch, die farbenblind sind, besser auf einen Blick unterscheiden, ob ein Ort voll, teilweise oder nicht rollstuhlgerecht ist. Auch die Filter zum Auswählen der Kategorien sind jetzt übersichtlicher. Mit der Hintergrundkarte von Mapbox wollten wir außerdem die Karte klarer und aufgeräumter machen.

Neu sind im Design vor allem zwei Dinge: Die zukünftige Wheelmap clustert Orte, d.h. beim rauszoomen aus der Karte werden mehrere Marker zusammengefasst. Das sieht man einerseits an der kleinen Zahl, die in dem Sammelpunkt erscheint. Andererseits wird dies auch in den Farben deutlich: Das Ampelsystem lässt nun im Cluster Zwischenstufen erkennen, so dass auch in Gebieten, in denen vorwiegend grüne und gelbe Marker vorherrschen, ein grünliches Gelb erscheint. Oder ein helles Rot bei einem Mix aus teilweise und nicht rollstuhlgerechten Orten.

Beim Rauszoomen aus der Karte werden die Punkte in Cluster zusammengefasst. Deswegen sieht man nun mehr farbliche Zwischenstufen zwischen Gelb und Grün, Grün und Rot.

Zoomt man näher heran, sieht man einzelne Punkte und kleinere Cluster.

Das Design ist insgesamt viel praktischer über Smartphone nutzbar. Langfristig wird es die vorhandenen nativen Apps für iOS und Android vermutlich ersetzen, weil die Vielzahl der noch kommenden Features (siehe unten) die Möglichkeiten der jetzigen Apps überholen wird.

Mehr Infos zur Barrierefreiheit in den Ortsdetails und externe Datenquellen

Mit Klick auf einen Ort öffnet sich in der Wheelmap Beta eine Übersicht auf der linken Seite mit mehr Details zu dem Ort (und den Markierungs- und Bearbeitungsfunktionen). Hier werden bei einigen Orten bereits mehr Angaben angezeigt, wie z.B. Türbreiten, Anzahl der Stufen oder ob eine sich automatisch öffnende Tür vorhanden ist.

Diese zusätzlichen Infos kommen derzeit aus weiteren Datenquellen – wie z.B. vom französischen Projekt J’accede, dem amerikanischen AXSmap, Parkopedia, HERE maps, Foursquare und weiteren Organisationen, die in anderen Teilen der Welt ebenfalls Daten zur Barrierefreiheit mit ihren Communities gesammelt haben. Über das Austauschformat, das das Wheelmap-Entwicklerteam im Projekt Accessibility.Cloud entwickelt hat, ist diese Implementierung erstmals möglich geworden.

In allen Regionen der Welt kann man nach Namen des Ortes, Straßennamen, Postleitzahl, Städten oder Kombinationen davon suchen.

Zu einigen Orten von externen Datenquellen wie hier von J'accede in Paris kann man noch mehr Angaben finden, zum Beispiel ob es eine automatische oder dauerhaft geöffnete Eingangstür gibt.

Und es geht sogar noch weiter: Dank der Verbindung zum Projekt Elevate können wir nun auch den Live-Status von Aufzügen in öffentlichen Gebäuden anzeigen!

Auch die aktuelle Betriebsbereitschaft von Aufzügen und Fahrtreppen wie hier am Ostbahnhof in Berlin werden in Zukunft Teil der neuen Wheelmap sein.

Orte anlegen und bearbeiten direkt in der OpenStreetMap

Für die neue Wheelmap haben wir die Funktionalitäten noch einmal deutlicher priorisiert und überdacht, was für die Qualität der Daten langfristig die beste Lösung ist. Das hat dazu geführt, dass Wheelmap in Zukunft kein voller OpenStreetMap-Editor mehr sein wird.

Das heißt: Orte markieren geht weiterhin auf der Wheelmap wie gewohnt und ohne Registrierung und Login. Um Orte zu bearbeiten oder neue Orte hinzuzufügen müssen Nutzer*innen der Wheelmap zukünftig direkt den ID-Editor der OpenStreetMap verwenden. Der Hintergrund: Diese beiden Dinge gehen in der OSM viel genauer, als dies bisher in dem Interface der Wheelmap möglich war. Wir versprechen uns davon, dass die Datenqualität steigt und die bisher scheinbar getrennten Communities von Wheelmap und OSM stärker zusammenwachsen und sich gegenseitig unterstützen.

Aus Perspektive der Produktentwicklung hat dies den Vorteil, dass wir keine Ressourcen mehr damit binden, bereits vorhandene Funktionen der OSM nachzubauen. Stattdessen können wir Zeit und Geld dafür einsetzen, die Wheelmap besser und schneller zu machen und weitere tolle Features zu entwickeln.

Ausblick: Das kommt nach Beta

Woran wir gerade noch arbeiten oder was zukünftig als Ausbaustufe noch geplant ist, zeigt den gewonnenen Spielraum für die Wheelmap:

  • Die technisch gestützte Umgebung für eine reine Tastaturbedienung und die Nutzung mit dem Screenreader wird weiter verbessert.
  • Die Ladegeschwindigkeit wird optimiert.
  • Mehrfachinformationen aus mehreren Quellen werden in Zukunft noch einfacher auseinanderzuhalten sein.
  • In Kürze werden noch mehr öffentliche Aufzüge angezeigt.
  • Die Foto-Upload-Funktion wird nachgeliefert und schlüssig ins Design integriert.
  • Eine zusätzliche Funktion zum Abonnieren von Aufzügen ist in Planung.
  • Wheelmap.Pro wird als neues Tool zur Erhebung von Daten zur Barrierefreiheit über Accessibility Cloud mit der Karte auf Wheelmap.org verknüpft.

Redaktionelle Mitarbeit: Sebastian Felix Zappe
Fotos: Screenshots von Wheelmap.org/beta, 2018