Mit David Lebuser in Dortmund haben wir einen weiteren starken Rampen-Botschafter vor Ort. David ist 26 Jahre alt, lebt in Dortmund-Körne und arbeitet im Kundenservice der The Rolling Company GmbH. Außerdem ist er erfolgreicher Rollstuhlbasketballer und Wheelchairskater.

Wie David die Barrierefreiheit in Dortmund einschätzt

Redaktion: Wie sieht es in deinem Heimatort mit der Rollstuhlgerechtigkeit aus?

David: Als ich nach Dortmund gezogen bin war ich erstmal sehr erfreut, dass die Straßenbahnen alle barrierefrei sind. Natürlich wieder mal nicht alle Haltestellen, aber insgesamt machte das Nahverkehrsnetz einen guten Eindruck.

David: Als ich dann allerdings in der Innenstadt und in meiner Nachbarschaft unterwegs war, fiel mir auf, dass viele Geschäfte und Restaurants, selbst Ärzte, Stufen vor dem Eingang haben. Ich fand nach langer Suche einen Arzt, der „nur“ eine kleine Stufe vor dem Eingang hatte. Selbst ein Ärztehaus konnte auf Nachfrage keinen Zugang gewährleisten, der Aufzug sei nur über Treppen zu erreichen.

Wie sich David engagiert

Redaktion: Warum machst du bei der Aktion “Tausendundeine Rampe” mit?

David: Barrieren abbauen ist natürlich langfristig das Ziel, aber vorher ist es ja sehr wünschenswert, vorhandene Hindernisse zu überbrücken. Das geht bei den vielen kleinen Stufen vor den Geschäften hier ganz gut.

Ich möchte dabei mithelfen, meine neue Heimat zu gestalten, Mängel aufzuzeigen aber auch zu zeigen, wie man diese abbauen kann.

David: Viele wissen es einfach nicht besser und über die Aktion „Tausendundeine Rampe“ können wir an diese Leute herantreten und die Unwissenheit abbauen. Viele werden mitbekommen, dass es sich lohnt, Geschäfte, Lokale und Praxen zugänglicher zu machen. So zumindest meine Hoffnung und Motivation.

Redaktion: Welche Betreiber wirst du wohl fragen oder hast du schon gefragt?

David: Mein Hausarzt sollte eine bekommen und in der Innenstadt gibt es gleich eine ganze Straße, Laden an Laden, die mit einfachen Rampen zugänglich gemacht werden können, u.a. D’Angelo, meine neue Lieblings-Baguetterie. Aber ich werde die Augen weiterhin offen halten und sicher kann ich auch den einen oder anderen Tipp von meinem neuen Basketball Team bekommen.

Was sich David wünscht

Redaktion: Rampen sind ja eigentlich nur Übergangslösungen, was wünscht du dir für die Zukunft?

David: Für die Zukunft wünsche ich mir, dass Treppen nicht mehr einfach nur aus ästhetischen Gründen gebaut werden und bei der Planung von neuen Gebäuden mehr Rücksprache gehalten wird. Aber auch die alte Baumasse soll und kann barrierefrei gemacht werden.

David: Ich bin viel verreist und habe in anderen Ländern, z.B. Schweiz und Finnland, gesehen, wie auch alte Gebäude funktional umgestaltet werden können um Barrieren abzubauen, ganz ohne Verlust des historischen Charakters.

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